Trainingscomputer

Was eine Laufuhr können muss

Ob als reine Laufuhr oder als Multisport-Variante, ob mit GPS oder Bewegungssensor - es gibt so viele Uhren, dass der Sportler oft nicht weiß, welche sinnvoll ist. Hier ein Leitfaden für den Kauf

Laufuhren
Laufuhren: Das sollten sie draufhaben ... - (Foto: triathlon-tipps.de)

Nach dem Puls zu trainieren, das verlangt fast jeder Trainingsplan von Dir. Dazu benötigst Du eine Sportuhr, die Deine Herzfrequenz misst. Die Variationen reichen dabei von der einfachen Pulsuhr für 80 Euro bis hin zum komplexen Trainingscomputer mit 400 Euro, der zwischen Disziplinen wechselt und dabei per GPS Tempo, Distanz und Route speichert.

Doch was ist wirklich nötig, und was ist Spielerei? Hier die wichtigsten Funktionen aus meiner Sicht.

Das Minimum: Puls und Trainingsbereiche

Das können mittlerweile fast alle: Gemessen per Brustgurt zeigt die Uhr die Frequenz Deines Herzschlages an. Und das ist auch die wichtigste Funktion der Uhr. Denn nur so weißt Du, ob Du Dich in den richtigen Trainingsbrereichen aufhältst.

Schön aber nicht unbedingt notwendig ist es, wenn die Uhr auch noch Trainingszonen (GA1, GA2, Entwicklungsbereich, etc.) speichert und einen Alarm ausgibt, wenn man sich nicht innerhalb der avisierten Zone aufhält. Manchen Athleten hilft das. Ich allerdings mag und brauche das nicht und kontrolliere lieber durch gelegentlichen Blick auf die Uhr.

Eines noch zum Thema Pulsmessung: Wenn Du oft in der Gruppe trainierst oder bei Wettkämpfen auch den Puls misst, sollte die Funkverbindung zwischen Brustgurt und Uhr codiert sein. Sonst kann es passieren, dass der Puls vom Nachbarn auf Deinem Bildschirm erscheint oder eine Hochspannungsleitung die Übertragung lahmlegt.

Wichtiges Extra: Runden- oder Intervallzeitnahme

Wer nach der persönlichen Bestzeit schielt, kommt um eine Tempotraining nicht herum. Egal ob beim Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Dieses Training wird heute meist durch Intervalltraining gefördert. Und damit sollte die Uhr zurecht kommen.

Konkret heißt das: Innerhalb einer Gesamtzeit, solltest Du noch Einzelzeiten nehmen können. Das ist gerade beim Bahntraining wichtig, wo Du für eine Zeit X oder eine Runde auf der Bahn schneller laufen sollst.

Eine gute Uhr vereint dazu folgende Eigenschaften:

  • Sie kann Zwischenzeiten einzeln per Knopfdruck innerhalb einer Gesamtzeit nehmen und speichern
  • Der Knopf zur extra Zeitnahme sollte leicht für den Athleten erreichbar sein
  • Die gerade aktuell laufende Zeit der Runde oder des Intervalls sollte auf dem Bildschirm zu sehen sein

Der letzte Punkt klingt selbstverständlich, ist es aber leider nicht. Darum also speziell darauf achten.

Mogelpackung Wasserdichtigkeit: Die Angaben täuschen

Nass wirst Du nicht nur beim Schwimmen. Beim Laufen oder Radfahren kann immer mal ein Regenguss dazwischen kommen.

Nun steht mittlerweile auf fast jeder Uhr, dass sie wasserdicht bis mindestens 10 Meter sei. Die Sache ist nur die: „wasserdicht“ bedeutet nicht „wasserdicht“. So ist eine Uhr, die bis 10 Meter ausgezeichnet ist, keineswegs für das Schwimmtraining geeignet. Sie ist gerade mal vor Spritzwasser sicher. Mehr nicht.

Damit Du auch die Bahnen im Schwimmbad zählen kannst, sollte die Uhr als wasserdicht bis mindestens 100 Meter ausgezeichnet sein.

Wichtig dabei: Die Knöpfe der Uhr sollten auch im Wasser drückbar sein – nicht jede Uhr erlaubt das. Also beim Kauf darauf achten.

Gut zu haben, aber nicht nötig: GPS

Die meisten modernen und etwas teureren Uhren verfügen über eine Verbindung zum Global Positioning System kurz „GPS“. Der Vorteil: Der Athlet kann sein aktuelles Tempo sehen und später am Rechner den zurückgelegten Weg auf einer Karte ansehen. Zuverlässig in Sachen Tempo ist das GPS immer noch nicht. Zu starke Schwankungen treten auf – das kann jeder bei einem Bahntraining einmal selbst kontrollieren.

Auch die Hersteller wissen das und kommen mit einem neuen Ansatz: Sie verbinden GPS und Tempomessung per Trägheitssensor. So steigt die Zuverlässigkeit. Bisher macht das zum Beispiel Suuntos Ambit 2S.

Es gibt auch gute Gründe gegen das GPS. Denn die ständige Verbindung mit den Satelliten verbraucht Strom. Und das nicht zu knapp. So gibt es kaum eine Uhr, die länger als acht Stunden im GPS-Modus aushält. Das mag für den Marathon noch funktionieren. Ein durchschnittlicher Ironman-Athlet dagegen läuft jedoch eher im Bereich von zwölf Stunden. Zu viel für GPS.

Dazu kommt noch, dass einige der GPS-Uhren lange Zeit benötigen, um den Satelliten zu finden. So kann der Athlet also nicht einfach starten, sondern muss oft warten, bis das GPS bereit ist.

Wenn Du also auf lange Wettkämpfe wie Ironman oder 24-Stunden-Rennen oder sehr lange Ausfahrten mit dem Rad schielst, ist die GPS-Uhr vielleicht nicht richtig für Dich. Dann sollte der Ansatz besser „keep it simple“ heißen.

Speichern und Übertragen des Trainings an PC oder Mac

Zeiten und Herzfrequenz – sowohl Durchschnitte als auch Verlauf sollte die Uhr behalten können. Idealerweise kannst Du die Trainingsinhalte noch auf einen Rechner und entsprechende Software übertragen.

Der Vorteil: Du kannst so den langfristigen Trainingsaufbau kontrollieren und – idealerweise – Deinem Trainer die Daten zur Analyse zur Verfügung stellen.

Trainingsuhren: Auf was man noch achten sollte

Je umfangreicher das Paket an Funktionen in der Uhr, desto besser muss das Menü sein. Und genau daran scheitern einige Uhren. Zu komplizierte, verschachtelte Menüs mit kryptischen Abkürzungen … das gleich im Geschäft testen.

Sehr schön ist es, wenn man sich die Anzeige auf der Uhr selbst zusammenstellen kann. Zum Beispiel möchte ich gerne auf einen Blick das aktuelle Tempo, Puls und Rundenzeit statt Gesamtzeit sehen können. Kann die Uhr das nicht, solltest Du zumidnest leicht zwischen den Anzeigen „blättern“ können.

Fazit: Für ein sinnvolles Training braucht es nicht viel

Ich persönlich mag Uhren mit GPS. Doch mein Training könnte ich auch ohne sinnvoll gestalten. Am wichtigsten ist mir daher die Pulsmessung, die Wasserdichtigkeit und die Rundenzeitnahme. Und gerade bei letzzterem hakt es noch bei einigen Trainingscomputern. Zwar haben viele Uhren die Funtkion, aber mal ist sie nicht auf dem Display anzeigbar, mal ist sie im Menü versteckt und wieder ein anderes mal ist die Taste so klein, dass ich beim hohgen Tempo kaum die Zeit drücken kann.

Aber klar ist auch, dass jeder Athlet andere Präferenzen hat. Daher die Frage an Euch: Was meint Ihr? Habe ich noch eine wichtige Funktion vergessen?

Eine Antwort zu “Was eine Laufuhr können muss”

  1. Pesto

    Zeiten sind wichtiger als Herzfrequenz. Sporadische Pulsorientierte Trainingseinheiten bringen dir nur was wenn du mind. zweimal im Jahr zur Leistungsdiagnostik ansonsten ist die Pulsangabe genauso für die Katz bzw. Spielerei wie eine Trackaufzeichnung…

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