Angefangen hat alles im Jahr 2002. Wegen Abnehmen – so beginnt ja manch ein Läufer. Zuerst war es harmlos: Jeden Sonntag jogge ich mit meiner Freundin Sabine. Mit der Zeit reicht mir das eine Mal nicht mehr. Ich laufe unter der Woche „heimlich“ (alleine) – da wusste ich noch nicht, dass der Laufvirus mich bereits befallen hatte.
Und der Ehrgeiz ebenso: Das erste mal ohne Gehpausen, dann immer länger am Stück. Ich begann bei (fast) jedem Wetter meine Runde zu drehen. Bis dahin hat die Familie nur geguckt. Die Nachbarn übrigens auch – es ist unwahrscheinlich, wie oft man bei einem 10-parteien Haus irgendeinen Nachbar trifft. Verständnis haben die wenigsten: „Sie gehen doch nicht bei DEM Wetter laufen?“ Doch, doch!
Ich erhöhte die Strecken-Länge immer mehr, immer mehr Zeit ging dafür drauf. Wenn ich früher meinem Mann und meiner Tochter gesagt habe „Tschüss, ihr zwei! Mama geht laufen!“ war ich nach 45 Min wieder da. Zwei Jahre später bei den Marathonvorbereitungen war ich erst nach drei Stunden wieder zu Hause! Daran müssen sich erst einmal alle gewöhnen.
Frei-Räume finden im Alltags-Ablauf
Laufen und Familie, geht das überhaupt? Klar doch! Man (und auch frau) schafft sich den Freiraum. Möglich ist da viel: Töchterchen geht zu der Freundin zum spielen? Ich bringe sie hin in Laufbekleidung und jogge anschließend los. Töchterchen schwimmt im Verein? Noch eine Laufeinheit möglich – vom Schwimmbad los und nach einer Stunde wieder zurück. Am Sonntag schlafen meine zwei Murmeltiere lang – ich nicht. Ich laufe lieber in der Früh und bringe frische Semmel zurück.
Wenn Mutter das richtig zeitlich abstimmt, dann „stört“ es die Familie nicht – im Gegenteil: Am Schluss ist die Familie der beste Fanclub. Welche Unterstützung mir Mann und Tochter bei Wettkämpfen geben, lesen Sie im nächsten Teil der Serie.