: - (Foto: Rad Club Ritzlfuchser Simbach - Marktl e.V.)
Übrigens: Das Austauschen von Ritzel-Paketen hat auch noch einen zweiten Sinn. Du kannst Damit nämlich verschiedene Übersetzungen hinten herstellen und es Dir so zum Beispiel in den Bergen etwas einfacher machen.
Also ran ans Werk: Christian Vorbuchner vom Rad Club Ritzlfuchser Simbach – Marktl e.V. erklärt, wie Sie die Kassette hinten überprüfen und ausbauen.
Zunächst benötigtst Du natürlich etwas Material: Ein Ritzelcheck-Werkzeug (für Shimano zum Beispiel das Rohloff HG/IG Check), ein Verschlussring-Werkzeug und passenden Schraubschlüssel, eine Kettenpeitsche. Dazu noch – falls ein Austausch nötig wird – eine neue Kassette. Achtung: Beim Besorgen der Kassette achte beim Verschlussring auf das Gewinde, es gibt Unterschiede zwischen Campagnolo und Shimano. Und noch eins: Falls Du eine andere Übersetzung haben willst, also die Kassettenabstufung zum Beispiel von 12 bis 25 auf 11 bis 23 ändern möchtest, geh sicher, dass der Verschlussring den passenden Außendurchmesser hat.
Das Werkzeug gibt es übrigens auch bei Amazon:
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Was das Verschlussring-Werkzeug angeht: Es existiert ein Unterschied der Verzahnung zwischen Campagnolo und Shimano – bedenke das beim Kauf. Und: Spare nicht, denn bei sehr billigen Verschlussring-Werkzeugen ist oft der Innendurchmesser zu klein, und so lässt es sich ohne Ausbau der Achse nicht verwenden.
Jetzt kann’s losgehen: Stelle das Triathlon-Rad oder Renn-Velo sicher auf – am besten eignet sich ein Montageständer. Hast Du keinen, eignet sich eine Gartenbank gut: Das Laufrad kann daran angelehnt und der Rahmen, mit dem linken Pedal nach oben gestellt, auf der Sitzfläche abgelegt werden.
Ritzel-Kassette überprüfen
Nimm das Check-Werkzeug zur Hand, lege es um den ersten Zahnkranz, der Griff zeigt dabei gerade nach oben. Nur das letzte Kettenglied, die sogenannte Messrolle, bleibt nach außen angewinkelt, aber gegen die Kette gedrückt. Nun drücke den Griff in Fahrtrichtung nach unten, das Messröllchen schwenkt in die Zahnlücke ein. Tut es das aber nur mit großem Widerstand, berührt dabei eine der Spitzen der Zahnkränze, oder – schlimmer sogar – springt aus der Verzahnung heraus, ist die Kassette verschlissen – detailliert kannst Du den Ablauf auf der Rohloff-Webseite in einem PDF nachlesen. Den Test wiederhole bei allen Kränzen. Bestehen alle, kannst Du Dir die folgende Prozedur sparen – es sei denn, Du willst eben eine andere Übersetzung einbauen.
Kassette ausbauen
Nimm den Schnellspanner aus dem Laufrad, indem Du ihn so lange aufdrehst, bis die eine Flügelmutter abgeht. Zieh dann den Stab einfach raus – obacht: Die kleine Feder dabei nicht verlieren.
Das Laufrad nun, mit der Kassette vom Körper weg zeigend, an den Oberschenkel anlehnen. Jetzt kommt die Kettenpeitsche zum Einsatz. Setze diese am größten Ritzel – von oben gesehen links – an und winde die Kette der Peitsche nach rechts um die Zähne des Ritzels herum.
Setze das Verschlussring-Werkzeug auf und drücke es, von oben gesehen rechts, nach unten. Es rattert ein wenig. Keine Sorge, das kommt von der Selbstsicherung des Verschlussrings – es ist also normal.
Schraube den Verschlussring ab und ziehe die Kassette herunter. Am besten trägst Du dabei Einweghandschuhe, um die Finger sauber zu halten.
Jetzt baue die neue Kassette ein: Ritzel für Ritzel, dazwischen jeweils die Distanzringe. Keine Sorge: Das ist vom Kassettenhersteller vorgeben, und es gibt auch nur eine Variante der Montage. Schließlich den Verschlussring ansetzen und mit der Hand anziehen.
Laufrad wieder montieren
Das Laufrad lehnst Du nun wieder an den Oberschenkeln an. Setze die Kettenpeitsche diesmal entgegengesetzt an – also von oben gesehen rechts ansetzen und die Kette nach links in die Zähne des Ritzels drücken.
Jetzt setze das Verschlussring-Werkzeug an und drücke es von oben gesehen links nach unten. Mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment ziehst Du nun an. Das Drehmoment ist abhängig vom Werkstoff des Verschlussrings (Alu/Stahl) und ist auf dem Verschlussring angegeben.
Tipp: Ohne Drehmomentschlüssel gilt als Faustregel „so fest wie möglich, aber nicht zu fest“, sonst geht der Verschlussring irgendwann nicht mehr auf. Der Verschlussring ist keiner Belastung ausgesetzt und öffnet sich auch nicht selbständig während der Fahrt.
Schließlich baust Du den Schnellspanner wieder ein und setzt das hintere Laufrad wieder in den Rennrad-Rahmen.