Psyche

Mentales Training – auch für Triathleten?

Körperliches Training macht fit, aber braucht es für Triathleten auch mentales Training? Was sagen die großen Sportler dazu? Hier steht es.

Mentaltraining
Mentaltraining: Besser werden durch Stärkung des Willens - (Foto: © psdesign1 - Fotolia)

Slalomskifahrer gehen vor dem Start ihren Lauf in Gedanken durch und kommen dabei bis auf Hundertstelsekunden an den tatsächlichen Rennverlauf heran. Auch von Golfern und anderen Profisportlern ist bekannt, dass sie mentales Training betreiben. Doch wie ist es im Triathlon?

Bei den Altersklassenathleten jedenfalls ist es noch nicht sehr verbreitet, denn die meisten sehen es als zusätzlichen Zeitfaktor, den ihnen die ohnehin knappe Trainingszeit stiehlt. Aber wann genau macht man eigentlich mentales Training? Im stillen Kämmerchen oder während des normalen Trainings? Und gibt es Beispiele aus dem Triathlon, die zeigen, dass sich der ganze Aufwand auch lohnt?

Ironman-Sieger Mark Allen und mentales Training

Transparenzhinweis:

Die Texte über mentales Training kommen von Nicole Luzar vom Sportwelt Verlag. Für die Texte wurde keinerlei finanzielle Gegenleistung gezahlt.

Die Beiträge werden teils dem Buch „Mentales Training für Triathleten und alle Ausdauersportler“ entnommen.

Titel: „Mentales Training für Triathleten und alle Ausdauersportler“
Autoren: Jim Taylor, Terri Schneider
Umfang: 346 Seiten (Hardcover)
Preis: 19,95 EUR
ISBN: 978-3-9811428-0-8
Erhältlich direkt beim Verlag, überall im Buchhandel und bei Amazon.
Mehr Infos sowie eine Leseprobe und Leserstimmen unter
www.sportweltverlag.de

1989 lieferten sich Dave Scott und Mark Allen beim Ironman auf Kona eines der spannendsten Triathlonrennen aller Zeiten. Dazu schreibt Mark Allen in dem Vorwort zu dem Buch „Mentales Training für Triathleten und alle Ausdauersportler“: „Dave Scott und ich lieferten uns den ganzen Tag lang ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dann, auf dem letzten Hügel, der zurück nach Kona und zur Ziellinie führte, zog ich das Tempo an. Dave konnte nicht mithalten. Bis zu diesem entscheidenden Punkt hatte es mindestens tausend Momente gegeben, in denen ich mich unentwegt fragte, ob ich die nötigen Fähigkeiten besaß, um den Besten in dieser Disziplin zu schlagen; unzählige Male, an denen ich nichts als aussteigen wollte, weil die Intensität des Rennens neben einem so starken Konkurrenten höher war als ich es je für möglich gehalten hätte. … Ohne das richtige körperliche Training hätte ich zwar nicht die Voraussetzungen dafür gehabt, um an Dave vorbeizuziehen. Was mich aber dazu gebracht hatte, im richtigen Augenblick überhaupt neben ihm zu sein, war einzig und allein die Tatsache, dass ich in den Jahren vor diesem entscheidenden Moment konzentriert an meiner mentalen Haltung gearbeitet hatte.

Ihr müsst kein Athlet von Weltformat sein, um von den Vorteilen einer guten mentalen Verfassung zu profitieren. Mentales Training für Triathleten und alle Ausdauersportler wird dies veranschaulichen; es liefert wertvolle Hilfestellungen, wie Ihr Eure ganz persönliche Stärke infolge der richtigen mentalen Einstellung entwickeln könnt. Ihr werdet erfahren, wie wertvoll mentales Training für den Wettkampf ist, für Leistungen, die nur dann erzielt werden, wenn Körper und Geist zusammen arbeiten.“

Mentale Stärke ist ein Bereich, in dem sich viele Athleten stark verbessern könnten. Die wichtigsten Aspekte der Sportpsychologie sind Selbstvertrauen, Motivation, Konzentration und Entspannung. (Joe Friel)

Kopf und Körper gleichzeitig trainieren

Wenn Mentaltraining für einen Topathleten wie Mark Allen den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeutet, ist klar, dass Breitensportler erst recht von mentaler Vorbereitung profitieren können; immerhin sind sie meist weit davon entfernt, ihr sportliches Potenzial voll auszunutzen.

Dabei braucht niemand zu befürchten, nun noch eine weitere Trainingseinheit in den vollen Terminplan quetschen zu müssen: Mentales Training findet während jeder einzelnen, ganz normalen Trainingseinheit statt! Beispiele dafür, wie das konkret funktioniert, lest Ihr im nächsten Beitrag.

Eine Antwort zu “Mentales Training – auch für Triathleten?”

  1. Ich arbeite mit Sportlern aus verschiedensten Sportarten zusammen, aber es gibt kaum eine Sportart bei der mentales Training so wichtig ist wie im Triathlon. Mentales Training ist sehr vielfältig und so spielt Konzentration bei einem Billiard- Schach- oder Dartspieler vielleicht eine größere Rolle als im Triathlon, aber dafür stellt der Triathlon ganz andere Anforderungen an die Psyche.
    Als Beispiel wäre da die mentale Härte zu nennen. Man kann den Grad der Leidenstoleranz während des Trainings oder während des Wettkampfes systematisch trainieren und somit länger unangenehme Belastungen aushalten. Gerade im Triathlon steht der Sportler dutzende Male vor der inneren Frage „Wieso höre ich nicht auf, es hat doch alles keinen Sinn“. Und in genau solchen Situationen braucht der Sportler mentale Stärke.
    Ein weiteres Beispiel ist die Fähigkeit, sich selbst in den „Flow“ zu bringen. Der Flow ist ein Zustand den Sportler gut kennen. In diesem Zustand geht scheinbar alles einfach und wie von selbst. Man vollbringt Leistungen die man vorher niemals für möglich gehalten hätte. Und das Schöne ist, dass man lernen kann sich aktiv in den Flow zu bringen.
    Ein weiteres Beispiel ist die Umfeldanalyse der „Big7“ des Sports.
    Ich möchte mit diesen paar Beispielen nur zeigen, dass gerade der Triathlon eine gute mentale Vorbereitung benötigt, denn gerade in Ausdauersportarten gewinnt der Kopf die Rennen. Körperlich sind die Meisten gut vorbereitet, aber die mentale Vorbereitung macht den Unterschied!
    Ich hoffe, ich konnte etwas zur Transparenz beitragen,
    Uwe

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