Als Mitglied im Club der bereits gebissenen Läufer reagiert man durchaus nervös auf den Vierbeiner, der doch „nur spielen will“. Abgesehen davon fehlt vielen Hundebesitzern das Verständnis dafür, dass man in der Saison-Vorbereitung einfach keine Zeit für die Dogge des Spaziergängers hat.
Doch wie reagieren?
Richtiges Verhalten gegenüber dem Hund
Diese Fehler solltest Du auf jeden Fall vermeiden:
- Nicht den Hund fixieren – Das direkte Anschauen des Tieres bewirkt im Zweifelsfall das Gegenteil von dem, was man möchte. Das Tier kann sich dadurch herausgefordert fühlen.
- Tempo nicht anziehen – Weglaufen klappt bei größeren Hunden auf keinen Fall. Das Problem: Durch das Anziehen des Tempos fühlen sich viele Hunde gar noch aufgefordert beim „Verfolgungs-Spielchen“ mit zu machen. Daher eher das Tempo drosseln oder ganz stehen bleiben.
- Nie die Hände nach oben reißen – Der Hund weiß, dass bei Menschen alles über die Hände geht – auch das Spielen. Reißt man die Hand aus Abwehr-Reflex nach oben, kann er dies als „Futter- und Tob-Spielchen“ missdeuten und nach oben springen.
So begegnest Du dem dem Hund sicher
Eins ist mal klar: Schuld hat nie der Hund, sondern der Besitzer, der das Tier nicht im Griff hat. Das ist allerdings wenig tröstlich, wenn der Kläffer gerade an der Wade hängt. Damit es nicht so weit kommt, beherzige folgende Tipps:
- Sprich den Besitzer an – Bitte ihn freundlich aber bestimmt den Hund in seine Schranken zu weisen.
- Drossle das Tempo leicht – So verhinderst Du die Aufforderung zur Verfolgung.
- Zeige Desinteresse – Beachte den Hund so wenig wie möglich, laufe weiter, beschäftige Dich vor seinen Augen mit etwas anderem, schaue den Hund so wenig wie möglich an.
- Schnuppern lassen – Wenn Du Dich traust und der Hund bisher noch wenig aggressiv wirkt – also nur mitläuft – lass ihn an der Hand schnuppern
Was sind Deine Erfahrungen mit Hunden beim Laufen? Schreib uns einen Kommentar, in dem Du Deine Meinung äußerst.
Als Hundehalter, Jogger und Radfahrer..
…kann ich dazu noch ergänzen: Es ist immer hilfreich, wenn man dem Hundehalter ein paar Sekunden Zeit gibt, sein Tier zu sich zu holen. Auch bei folgsamen Hunden funktioniert das Abrufen (also wenn man den Hund zu sich ruft) nicht immer innerhalb weniger Sekunden.
Ich mache das beim Laufen und Radfahren auch so, dass ich das Tempo drossle und auf mich aufmerksam mache — mit dem Schlüsselbund klappern ist immer gut. Dann haben die Leute Zeit, ihren Hund abzurufen und alle sind zufrieden. Denn wenn ich mit 35 Sachen in den Hund reinfahre, hat keiner was davon…
Also, mein Hausarzt (sehr seriös, echt jetzt!) hat mir den Tipp gegeben in „gefährdeten Gebieten“ ein paar kleine Steinchen mitzunehmen, und damit den Hund zu bewerfen. Hab ich aber noch nicht ausprobieren können.
– Die Hunderasse spielt noch eine Rolle, z.B. sind Dalmatiner von Haus aus friedlich, hier braucht man keine Angst haben.
– Ist ein zweiter Hund in der Nähe ist man aus dem Schneider, da ein weiterer Hund immer interessanter ist als der Läufer.
– 16 Jahre Ausland hat auch gezeigt, dass Hunde auch von Land zu Land anders erzogen sind. In den Ost-Europäischen Ländern habe ich öfters Probleme. Die Hunde laufen sofort auf einen zu und der Besitzer hat absolut keine Kontrolle. Wenn ein Hund auf einen zukommt und evtl. sogar noch bellt half mir immer, stehen zu bleiben und den Hund zeigen, dass man keine Angst hat – einfach nur anschauen. Das verunsichert die Hunde und er bleibt auf jeden Fall erst einmal stehen. Der Hund lässt dann meist von einem ab, ansonsten sollte bis jetzt auch der Besitzer da sein. Allgemein gilt, das ich aggressive Hunde nicht hinter mich lasse, dass ist mir einfach zu unsicher – es reicht wenn nur einmal einer zuschnappt.
– Das Beste ist aber wirklich, wie oben erwähnt, Desinteresse zu zeigen – funktioniert auch bei jungen verspielten Hunden.
Wenn Hunde sich daneben benehmen, lass ich mir es nicht nehmen dem Besitzer ein paar Sprüche an den Kopf zu werfen:
„Der ist aber schlecht erzogen“
„Sie sollten sich einen Kanarienvogel zulegen, wenn Sie ihn nicht unter Kontrolle haben können“
„Schön das er spielen will, ich will aber nicht“
genauso bedanke ich mich, wenn Hundebesitzer Ihre Hunde sofort an die Leine nehmen. Auch bin ich immer wieder beeindruckt, wie manche Besitzer ihre Hunde verbal unter Kontrolle haben.
Noch eine kleiner Tipp für Nachtläufer. Schauen, ob der Hund an der Leine ist, denn diese kann schnell zur Stolperfalle werden 😉
Ich kann zoerner nur recht geben. War vor einiger Zeit 10 Wochen in der Schweiz und bin fast jeden Abend in einem Park gejoggt, wo Dutzende Hunde unterwegs waren. Nie hat sich ein Hund für mich interessiert. Zurück in Deutschland war alles wieder beim Alten: dicke kleine rauchende Frauen und Männder, die Ihr Tier nicht im Griff haben … 🙁
Für den Ernstfall habe ich immer ein Hunde-abwehrspray dabei…
Vor Kurzem wurde ich beim Laufen von zwei Hunden angefallen, ein – doch also so friedlich bekannter – Labrador und ein Husky Pointer. Die Hunde waren ihrem unvorsichtigen Halter außer Kontrolle geraten und fingen an auf mich zuzustürmen, als ich noch ca. 30 m (!) von ihnen entfernt war und nichts anderes tat, als gemütlich vor mich hin zu joggen. Ich erlitt eine Bisswunde in der Schulter, die einen ambulanten Krankenhausbesuch nötig machte, und Kratzwunden. Daher halte ich von den oben genannten Tipps wenig. Hunde sind unberechenbar.
So ähnlich war es bei mir auch. Waren nur zwei kleine Hunde und ich war mit dem Fahrrad unterwegs. Bin wegen was anderem bestimmt in 50 Meter Entfernung angehalten. Plötzlich rannten die Hunde bellend auf mich zu. Konnte zum Glück recht einfach wegfahren, weil genug Zeit war und die Hunde nicht sehr schnell waren. Musste bestimmt knapp 200 Meter weit fahren, bis die Hunde abgelassen haben.
Auch Frauen möchten sich gerne fit halten und raus gehen können. Ja, Hunde haben extrem feine Nasen und es liegt in der Natur der Hälfte der Menschheit, dass man immer wieder und längere Zeit für den Hund nach Blut riecht. Da hilft kein Wegschauen, Wegdrehen oder sonst was. Der Gesetzgeber müsste regelmäßige Kontrollen und Tests für sichere Hundehaltung vorschreiben – ja, sprechen wir es mal offen aus: mit blutgetränktem Lappen in der Hand.