Beginne zunächst mit einer Kontrastübung, das heißt, dass Du quasi etwas bewusst falsch machst, um ein Gefühl für das Richtige zu bekommen.
Leg Dich in der Bauchlage ins Wasser, minimaler Beinschlag zur Stabilisierung, dabei achtest Du auf eine möglichst horizontale Wasserlage. Jetzt nimmst Du Deinen Kopf so hoch wie möglich aus dem Wasser. Was passiert? – Genau: Hüften und Beine sinken ab.
Jetzt press Dein Kinn an Deine Brust. Was passiert diesmal? – Die Hüften und Beine kommen zwar wieder in eine horizontale Lage, aber Du bekommst kaum Luft. – Auch nicht gerade gut.
Somit liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Die optimale Kopfhaltung
Meistens heißt es, dass die Wasserlinie in Höhe des Haaransatzes liegen sollte. Das ist die maximale Höhe der Kopfhaltung für Schwimmer mit guter Wasserlage. Alle anderen, also Athleten mit schlechterer Wasserlage, sollten den Kopf tiefer nehmen. In Verlängerung der Wirbelsäule. Damit wird auch jegliche Belastung die entsteht, wenn der Kopf (mehr als in Standposition) angehoben wird, von der Hals- und Nackenmuskulatur und der Halswirbelsäule genommen. Die Augen blicken eher auf den Boden als nach vorn.
Damit funktioniert der Kopf wie ein Gewicht in einer Waagschale. Er hilft den Körperschwerpunkt nach vorn zu verlagern. Die Hüften und Füße sind leichter in eine horizontale Lage zu bringen und der Beinschlag muss nur noch minimal stabilisierend und maximal am Vortrieb mitarbeiten.
Probiere es in Deiner nächsten Trainingseinheit einmal aus.
Hallo! Ich bin schon ganz verzweifelt, weil ich die Gleichung zwischen optimaler Wasserlage (das heißt Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule) und Luftholen nicht hinbekomme. 🙁 In einer Videoanalyse wurde mir erklärt, dass meine Beine zu tief liegen, und ich solle meinen Oberkörper ins Wasser pressen um die Beine zu heben. Sobald ich das tue, liegt die Wasserlinie allerdings am oberen Viertel meines Hinterkopfes, und wenn ich den Kopf zum Atmen drehe, ist mein Gesicht unter Wasser, und ich kriege keine Luft.
Ich habe verschiedene Kopfpositionen ausprobiert (leicht nach vorne gucken bis gerade nach unten gucken), aber mit dem Wasserlevel so hoch an meinem Kopf hat nichts geholfen. Ich würde mich sehr über ein paar Tips freuen!
Vielen Dank,
Karin
Hallo Karin,
puh, aus der Ferne schwer zu sagen, was bei Dir schief läuft. Dass eine Hälfte des Gesichts unter Wasser ist, wäre ja normal. Regel: Ein Auge im Wasser, ein Auge über dem Wasser. Geatmet wird im Wellental, das Dein Kopf vorne erzeugt. Ist der Kopf denn wirklich optimal in Verlängerung der Wirbelsäule? Oder knickt er in eine Richtung ab?
Viele Grüße
Stephan