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Hyperhydration oder Wasservergiftung – das kann für Läufer am Ende ebenso fatal sein, wie zu wenig zu trinken. Aber wie kann das überhaupt sein, dass man zu viel trinkt? Heißt es nicht: Bei Sport und Hitze braucht der Körper viel Wasser?
Ja, braucht er auch. Aber eben nicht nur! Die Gefahr der der Wasservergiftung liegt nicht in der Menge der Flüssigkeit, sondern in deren Zusammensetzung. Hyperhydration tritt dann auf, wenn die Menge an Flüssigkeit zu der Menge an Salzen im Körper aus dem Gleichgewicht gerät. Daher auch der Name „Hyponatriämie“ – das bedeutet in etwa „Natriumarmut“. Die Folge: Flüssigkeit tritt von der Blutbahn über ins Gewebe – eine Wassereinlagerung im Hirn kann entstehen. Der dort entstehende Druck kann das Atemzentrum beeinträchtigen und so sogar zum Tode führen.
Und da sind wir Sportler besonders gefährdet. Denn wir scheiden durch Schweiß viele Salze aus. Führen wir dann viel Wasser mit geringem Natriumgehalt nach, kann sich die Konzentration an Salzen im Blut bereits zu unseren Ungunsten verändern.
Wasservergiftung: Eine reale Gefahr
Ein Team um Dr. Almond führte während des Boston Marathons eine Studie durch. Das Blut von 488 Läufern wurde untersucht. Ergebnis: 13 Prozent hatten Hyponatriämie. Die Gefahr ist also nicht zu unterschätzen.
Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass die Zahl der Fälle in den letzten Jahren gestiegen ist. Das Problem bei Wasservergiftung ist aber: Die ist schwer zu Diagnostizieren. Die Symptome ähneln oft der einer Drogen-Vergiftung, was viele Ärzte auf den Holzweg führt.
Symptome der Hyponatriämie
Wie erkennt der Triathlet nun den Mangel an Natrium und anderen Salzen? Hier einige mögliche Symptome:
- Übelkeit
- pochende Kopschmerzen
- Verwirrung
- Müdigkeit
- keuchende Atmung
- geschwollene Hände und Füße
Hyponatriämie: Vorbeugen durch Ausgleich
Was kann der Triathlet nun tun? Antwort: Im Vorfeld eines Wettkampfes oder einer langen Einheit sollte man nicht Getränke (auch kein Iso) in den Körper „pressen“. Also kein besessenes Trinken an den Tagen davor oder direkt danach.
Außerdem: Finger weg von Blut verdünnenden Medikamenten wie Aspirin, Ibuprofen und Co.
Während des Wettkampfes oder Training kann man zwischen 150 bis 300 Milliliter etwas alle 15 bis 20 Minuten zu sich nehmen. Also ungefähr einen kleinen Becher. Wird einem aber mulmig im Magen und man merkt das Wasser darin sehr schwappen, sollte man eher reduzieren.
Wichtig: Achte bei den Getränken darauf, dass auch immer genug Salze und Mineralien wie Natrium enthalten sind. Iso Sportgetränke eignen sich dazu, sind aber kein (!) Garant gegen Hyponatriämie.
Tipp: Meist enthält sprudelndes Mineralwasser mehr Salze und Mineralien. Die Kohlensäure soll den salzigen Geschmack überdecken. Natürlich ist Sprudel nicht während des Wettkampfes geeignet. Gut ist er für den Flüssigkeitsausgleich nach Training und Wettkampf. Dann aber langsam trinken!
Während des Wettkampfes nehmen viele Triathleten auf Mittel- und Langdistanzen zum Getränk noch Salztabletten zu sich.