Triathlon Material

Highlights der ISPO 2010

Klar: Die Winter-ISPO ist nicht unbedingt für Triathleten gedacht. Dennoch konnten wir dort eine Handvoll interessanter Produkte auftun. Hier die spannendsten


Die Winter-ISPO ist eher etwas für Menschen mit tiefhängender Hose, Bierflasche in der Hand und Mütze auf dem Kopf – kurz: Snowboarder. Nur in den „Performance“-Hallen findet sich gelegentlich etwas für Läufer und Triathleten. Bei unserem Streifzug über die ISPO 2010 haben uns vier Produkte besonders gut gefallen, die wir hier kurz vorstellen.

Under Pressure: Skins Triathlon-Anzug TRI400

Viele Triathleten kennen Skins bereits. Die Australier haben sich einen Namen bei Kompressionskleidung gemacht, die einerseits zur Erholung andererseits während der sportlichen Tätigkeit getragen wird. Auf der ISPO zeigt Skins seine neue 400er Serie. Die ist aufgeteilt in A400 für Läufer und Athleten, RY400 für die Regenration, C400 für Radfahrer und – Achtung – die Triathlon-Reihe TRI400. Die Anzüge gibt es als Ein- oder Zweiteiler in Damen- oder Herren-Ausführung. Der Triathlet kann zwischen Modellen in schwarz/weiß/gelb oder blau/schwarz/gelb wählen.

Was kann das gute Stück nun? Natürlich komprimiert es. Und das – laut Skins – mit Finesse: Für die neue 400-Serie haben die Entwickler per Elektro-Sensoren die Bewegungsabläufe von Muskeln gemessen. Die Rückschlüsse daraus hat Skins in die Dynamic Gradient Compression gesteckt. Im Prinzip soll diese Technik den richtigen Druck zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle ausüben – mit Berücksichtigung der Bewegung des Athleten. Dazu stecken noch einige Triathlon-spezifische Eigenschaften in dem Anzug. Etwa das Sitzpolster, das beim Laufen nicht stört und sich beim Schwimmen nicht vollsaugt. Oder Materialeinsätze, die den Wasserwiderstand minimieren.

Wir fanden den Tri Suit aber auch einfach nur schick …

Magersüchtig: Zoot Ultra Speed

Zoot hat bereits mit dem Ultra Race 2.0 einen leichten Wettkampfschuh für den Barfuß-Einsatz im Programm. 2010 stößt noch der Ultra Speed dazu – und er ist noch leichter: 190 Gramm soll das Paar auf die Waage bringen. Vielleicht hat das Einsparen des Schnürsenkels ja den Gewichtsvorteil gebracht. Denn der Zoot Ultra Speed kommt ganz ohne Schnürung oder Klettverschluss aus. Dafür hat er an Ferse und Zunge die bereits beim Ultra Race 2.0 bewährten Einstiegshilfen in Form von verstärkten Löchern für die Finger. (Mehr erfahren zum Zoot Ultra Speed)

Der Zoot Ultra Speed kommt März oder April in die Läden.

Vereinnahmend: Sigma RC 1209

Wie schnell, wie weit, mit welchem Puls – die drei entscheidenden Messgrößen für Triathleten beim Lauf-Training. Bisher konnten die ersten beiden nur in Zusammenhang mit einem extra Geschwindigkeits-Sensor am Fuß oder am Oberarm ermittelt werden – Ausnahme nur Garmins Forerunner-Serie. Die Sigma RC 1209 kommt dagegen mit dem Brustgurt R3, der einen dreiachsigen Beschleunigungssensor eingebaut hat. Sprich: Keinen Foot-Pod wie bei Polar oder Suunto. Keine Sorge: Wir durften das Gerät in der Hand halten, es wiegt unmerklich mehr, als ein normaler Brustgurt. Kleiner Wermutstropfen: Die RC 1209-Laufuhr kann nur eine Herzfrequenz-Zone behalten. Dafür ist der Preis mit 99 Euro wirklich fair. Die RC 1209 soll Sommer 2010 in den Handel kommen.

So wird kein Schuh draus: MBT

Triathlet oder Läufer ist man auch abseits der Laufstrecke. Wir suchen stets etwas, das unsere Leistung erhöht oder unsere Muskeln und die Gesundheit allgemein verbessert – nur so kann man sich den Erfolg der Nike Free Schuhe in der letzten Saison erklären.

Wenn demnächst der Trainingspartner mit Schuhen daherkommt, die unten statt gerader eher eine drollige, halbrunde Sohle aufweisen, dann trägt er vermutlich MBTs. MBT steht für Masai Barefoot Technology – die Firma bezieht sich damit auf die natürlich Bewegungsweise der Buschkrieger aus Afrika. Und sie legt Wert darauf, dass sie keine Schuhe, sondern „Anti-Schuhe“ unter das Volk bringt. Der Clou: Die halbrunde Sohle zwingt vernachlässigte Muskeln zum ständigen Ausbalancieren und kräftigt sie auf diese Weise. Das soll die Körper-Haltung allgemein verbessern.

Mit der Athletic Collection und dem Kimondo red wenden sich die Schweizer dieses Jahr gezielt auch an Sportler. Wir durften den Schuh auf der ISPO einige Minuten tragen – ein angenehmes aber auch anstrengendes Gefühl. Mal sehen, ob MBTs den Nike Free am Ende ablösen. Allerdings: Der Kimondo ist nicht ganz billig: Um die 220 Euro kostet das Paar Anti-Schuhe.

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