Test Läuferspiel

Faszination Marathon

Das Spiel zum Berliner Marathon - endlich etwas für die ganze Läufer- und Triathlon-Familie. Was taugt das Brettspiel? Triathlon-Tipps.de hat es getestet

„Faszination Marathon“ ist das Spiel zum Berliner Marathon. Knapp 30 Euro legt der Sportler hin und erhält dafür eine Mischung aus Taktik und Quiz.

So wird gespielt

Auf dem Spielbrett gibt es 84 Felder (pro Kilometer zwei), davon ist jedes zehnte eine Verpflegunsstelle. Über diese Felder ziehen die Marathon-Läufer jeweils mit einer der sechs Spielfiguren. Es gibt keine Würfel. Stattdessen zwei Sorten von Karten: Die Laufkarten teilen sich auf in die Konditionsmerkmale „Training“, „Puls“, „Motivation“ und „Energiehaushalt“ und zeigen eine bestimmte Punktzahl an. Die Aktionskarten sind mit jeweils drei Fragen oder Ereignissen bestückt. Welche der drei Fragen gestellt werden, hängt davon ab, in welchem Teilstück der Spieler steht.

Wer an der Reihe ist, dem wird eine Aktionskarte gezogen und die Frage darauf gestellt – die sich natürlich um den Laufsport dreht. Ein Beispiel: „Welche Marathonstrecken gelten als die schnellsten Marathonstrecken der Welt?“ – drei Antworten stehen zur Auswahl.

Beantwortet der Spieler die Frage richtig, darf er für die anderen festlegen, welche Konditionsmerkmal gespielt wird – also „Puls“, „Training“, „Motivation“ oder „Energiehaushalt“. Die Teilnehmer spielen ihre Laufkarten zu dem Thema aus und dürfen die Punktezahl darauf vorrücken. Anschließend ziehen alle Teilnehmer wieder Laufkarten, so dass sie stets fünf in der Hand halten. Soweit das Grundprinzip.

Um den Spielverlauf zu würzen, gibt es besondere Karten. So kann es passieren, dass statt einer Frage ein Ereignis aufgedeckt wird – dann darf Spieler gleich ein Feld vorrücken und die Kondition festlegen. Oder es wirft ihn ein Ereignis ein Feld zurück. Ebenso kann es bei den andern Laufkarten passieren, dass man ein Handicap zieht. Das muss der Spieler vor sich hinlegen – er muss künftig immer ein Feld weniger ziehen. Erst an einer Verpflegung darf er die Handicapkarte wieder ablegen.

Taktisch wird es mit der „Läuferattacke“. Dann sagt der Angreifer eine Kondition an, jeder Spieler legt davon Karten geschlossen vor sich hin. Gemeinsam decken nun alle auf; wer die höchste Punktzahl erreicht, darf acht Felder vorrücken, der zweite noch sieben, etc.

Gewonnen hat natürlich der, der zuerst das Ziel erreicht.

Bewertung

Eine spannende und angenehme Idee. Es macht Spaß „Faszination Marathon“ zu spielen.

Dennoch offenbart das Spiel kleine Kinderkrankheiten: Die Anleitung lässt Fragen offen. Zum Beispiel: Laufattacke bei zwei Spielern. Wenn einer gar keine Punkte auf der Hand hält, ist er dennoch automatisch zweiter? Zählen Bonuskarten mit bei der Laufattacke? Falls ja, macht eine Attacke wenig Sinn, sie würde maximal ein Feld Vorsprung bringen. Und darf anschließend die Zahl auf den Laufkarten addiert werden? Oder: Greift das Handicap auch, wenn das Ereignis mich ein Feld vorrücken lassen will?

Die Fragen sind häufig Zahlen bezogen: Wie schnell lief 1967 die Damen den Marathon? – Woher soll ein zehnjähriges Kind das wissen? Denn ab zehn Jahre ist das Spiel laut Aufdruck geeignet. Was verwundert hat, ist dass ab und an auch eine gesponserte Frage auftaucht … das hinterlässt einen komischen Beigeschmack.

Das Alles soll aber nicht zu negativ klingen. Denn insgesamt macht „Faszination Marathon“ wirklich Spaß und hat eine runde Spielidee. Zudem kann man durch die Quizfragen einiges lernen.

Empfehlung: Zu zweit ist das Spiel recht schnell vorbei. Noch bevor man Taktik richtig einsetzen kann. Darum auf jeden Fall mehr als zwei Spieler! Erst dann macht „Faszination Marathon“ richtig Spaß.

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