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Denn die Herzfrequenz sagt einem unter Umständen gar nicht zuverlässig, in welchem Trainings-Bereich der Triathlet sich befindet.
Nur ein Beispiel, das bestimmt jeder kennt: Die Pulsfrequenzen vom Laufen sind nicht eins zu eins auf das Radfahren übertragbar. Circa zehn Schläge pro Minute sind auf dem Rennrad abzuziehen, sagt eine gängige Formel.
Hier kommen drei weitere Fehler:
1. Die Pulsbereiche schlecht ermitteln
Da gibt es diese Regel: 220 minus Lebensalter ermittelt die maximale Herzfrequenz. Und von dort aus kann man in Prozenten bestimmen, wo die Trainingsbereiche wie Grundlagenausdauer und Co. liegen.
Das Problem mit solchen Faustformeln: Sie sind eine extreme Verallgemeinerung – und stimmen selten für den einzelnen Menschen.
Einen Hinweis darauf gibt schon eine wichtige Messgröße aus der Leistungsdiagnostig. Es heißt nämlich nicht umsonst individuelle Anaerobe Schwelle.
Recht zuverlässig ist eine Leistungsdiagnostig am besten mit Atemgas-Analyse.
Das ist ein langer Test, bei dem Herzfrequenz, Laktatwerte und Atemgas-Zusammensetzung während einer Steigerungseinheit auf dem Laufband oder dem Radergometer gemessen wird. (Ich habe das auch schon gemacht, das könnt ihr hier im Blog lesen)
Der Nachteil: Das kostet nicht wenig Geld – lohnt sich aber.
Wer sich das nicht leisten kann, für den gibt es zumindest etwas genauer Methoden, die Pulsbereiche selbst zu bestimmen. Wir haben das hier und hier beschrieben.
Jedenfalls ist alles besser als 220 minus Lebensalter …
2. Pulsbereiche zu selten messen
Einmal messen und vergessen? Nein! Hier eine große Erkenntnis, die ich über die Jahre gewonnen habe:
Pulsbereiche ändern sich. Sie sind nicht in Stein gemeißelt.
Nicht zu glauben. Ist aber so. Das Training verändert unseren Körper eben, und eine längeren Pause auch.
Also müssen die Herfrequenzen häufiger erhoben werden.
Es reicht dabei nicht einmal alle drei Jahre. Mindestens einmal im Jahr bei Trainingsbeginn und möglichst noch einmal auf dem halben Weg zur Wettkampfsaison sollte man die Pulsbereiche neu ermitteln.
3. Pulsbereiche als Konstanten ansehen
Wie gesagt: Pulsbereiche verändern sich. Und zwar nicht nur, weil das Training voranschreitet.
Äußere Umstände ändern die Herzfrequenzen.
Zum Beispiel sommerliche Hitze, extreme Kälte, Koffein, Tageszeit… all das beeinflusst den Puls beim Training. Solche Faktoren sollte der Triathlet mit einbeziehen und mit Gefühl darauf reagieren.
Fazit:
Die Pulsbereiche sind für das Training das Mittel der Wahl – keine Frage. Aber man muss sie für sich selbst immer wieder und nach der möglichst besten Methode erheben. Sonst riskiert man den Trainingserfolg.