Interview Friederike Feil

Die meisten Sportler essen viel zu viele Kohlenhydrate …

Triathleten aufgepasst: Eine der taffesten Frauen Deutschlands erzählt Euch jetzt was über Ernährung.

Taffe Fraue
Taffe Fraue: Friederike Feil im Wettkampf - (Foto: sportograf.com)

Friederike Feil tummelt sich gerne in Männerdomänen und mischt sie auf. Zum Beispiel im „Strongman Run“ oder im „Tough Guy“. In beiden hat sie zwar nicht alle Männer besiegt, aber immerhin die Damenkonkurrenz.

Friederike ist aber auch zertifizierte Sport-Ernährungsspezialistin. Zusammen mit ihrem Vater Dr. Feil, und vielen anderen Spezialisten hat sie vor kurzem das allgemeine Wissen über Ernährung gründlich auf den Kopf gestellt. Ich habe daher mal ein paar Fragen an sie …

„Die meisten Sportler essen viel zu viele Kohlenhydrate …“

Stephan: Hallo Friederike, Du bist ja nicht nur Sportlerin, sondern auch Ernährungsexpertin. Was ist der häufigste Fehler, der Dir bei der Sportler-Diät derzeit auffällt?

Friederike: Die meisten Sportler essen viel zu viele Kohlenhydrate, da sie denken, sie bräuchten diese Energie um ihr Training durchziehen zu können.

Stephan: Kein Wunder. Jahrelang haben wir gelernt: Weißbrot, Nudeln, Kohlenhydrate – das ist es, was ein Ausdauersportler braucht. Man denke nur an die Radsportler, die angeblich schon zum Frühstück Spaghetti essen. Und jetzt tauchen auf Eurem neuen Diagramm genau diese Lebensmittel unter „selten“ auf. Warum? Und womit soll der Triathlet das dann ersetzen?

Friederike: Es ist einfach so, dass wer zu viele Kohlenhydrate isst, der erhöht in seinem Körper Entzündungsreaktionen. Das wiederum behindert eine optimale Regeneration. Gleichzeitig behindert der hohe Kohlenhydratkonsum auch noch einen guten Fettstoffwechsel. Und der ist nicht nur wichtig um mehr Leistung zu bringen, sondern ein guter Fettstoffwechsel heißt auch einfacher ins Wettkampfgewicht zu kommen.

Ein Athlet sollte vermehrt gute Fettsäuren zu sich nehmen. Diese werden für die Hormonbildung, sprich hormonelle Regeneration gebraucht, stärken das Immunsystem und werden auch als Energiequelle für das Herz benötigt. Außerdem sollte ein Sportler auf die Einnahme von hochwertigem Eiweiß achten. Denn Eiweiß braucht ein Sportler für eine gute strukturelle Erholung nach dem Sport.

„Ein Sportler sollte mehr Eier essen“

Stephan: Welche neuen Erkenntnisse kannst Du uns Ausdauersportlern noch mit auf den Weg geben?

Friederike: Ein Sportler sollte mehr Eier essen, mindestens zehn bis 15 Stück pro Woche. Die enthalten so viele gute Inhaltsstoffe, wie Phospholipide (Cholin), B-Vitamine, Zeaxanthin … Alle diese Stoffe werden für eine optimale Leistungsfähigkeit benötigt. Dadurch kann der Sportler durch einen regelmäßigen Eierkonsum nicht nur seine Leistung verbessern, sondern stärkt gleichzeitig sein Immunsystem, seine Augen und Membranstrukturen.

Stephan: Auf was achtest Du vor einem Wettkampf, was isst Du dann mehr oder weniger?

Friederike: Die letzten Tage vor dem Wettkampf esse ich natürlich auch mehr Kohlenhydrate, so dass meine Speicher am Wettkampftag gefüllt sind. Allerdings versuche ich die Kohlenhydrate in Form von rote Beete, Süßkartoffeln, Hirse, Hafer und Dinkel zu mir zu nehmen. Weizen meide ich, da der eben Entzündungen im Körper begünstigt.

Stephan: Was hast Du vor dem Strongman Run gefrühstückt?

Friederike: Eine Portion ultraStarter und ein Gewürzquark mit Banane. Kurz davor habe ich dann noch einen ultraBar gegessen.

Stephan: Was rätst Du unseren Leserinnen? Gibt es etwas, was Frauen dringender brauchen im Ernährungsplan?

„Frauen brauchen Kieselsäure im Ernährungsplan …“

Friederike: Frauen brauchen Kieselsäure im Ernährungsplan. Besonders wenn sie viel Sport machen. Kieselsäure wird benötigt für alle Strukturen im Körper. Sie stärkt nicht nur das Bindegewebe und verhindert daher Cellulitis, sondern macht auch noch schönes Haar und starke Fingernägel. Die kieselsäurehaltigste Pflanze ist Ackerschachtelhalm. Ich nehme täglich einen Teelöffel eines Ackerschachtelhalm-Extrakts.

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Die Ernährungspyramide nach Dr. Feil

Stephan: Immer häufiger lese ich vom Rotebeetesaft, auch in Eurem Diagramm. Was hat es damit auf sich?

Friederike: Rote Beete Saft enthält sehr viel Stickstoff. Stickstoff wirkt Gefäß-erweiternd und erhöht so die Durchblutung. Durch die regelmäßige Einnahme von rote Beete kann man seine Erholung beschleunigen. Vor dem Wettkampf erhöht rote Beete Saft die Leistungsfähigkeit bei Sportlern, durch eine bessere Versorgung mit Nährstoffen zur Muskulatur.

Stephan: Ganz oben auf Eurer Grafik thronen die Nährstoffe, die aber nur in Ausnahmen genommen werden sollen. Gibt es da typische Fälle bei Ausdauersportlern?

Friederike: Ich würde nicht sagen in Ausnahme. Eher nach Bedarf. Wichtig ist, dass man erst mal die Grundernährung optimiert bevor man zu Nahrungsergänzungen greift. Ich würde jedem Sportler ein gutes Arginin-Präparat und auch ein gutes Molkeneiweiß-Präparat empfehlen. Besonders nach harten Einheiten unterstützen diese die Regeneration. So ist man schneller wieder fit fürs nächste Training oder auch für die Arbeit. Im Falle einer Verletzung würde ich mit Glucosamin, Chondroitin und Kollagenhydrolisat arbeiten. Die beschleunigen alle die Heilung. So kann man Verletzungen schneller auskurieren.

Stephan: Danke für die tollen Tipps. Abschließend noch: Bei welchem großen Rennen werden wir Dich als nächstes sehen? Vielleicht auch einmal bei einem Triathlon?

Friederike: Im Herbst werde ich nochmals eine Strongman-Serie mitmachen, nämlich in Italien, den Niederlande und Luxemburg. Einen Triathlon wollte ich eigentlich auch noch dieses Jahr machen. Bisher habe ich aber noch keinen passenden gefunden. Das Schwimmtraining läuft für eine Läuferin ganz gut.

Also wir werden sehen …

3 Antworten zu “Die meisten Sportler essen viel zu viele Kohlenhydrate …”

  1. Christian

    Guter Artikel. Mich würde aber noch folgendes interessieren…
    Wieviele Stunden/Minuten vor dem Wettkampf nimmt man das Ultra Starter und den Quark zu sich?
    Gewürzquark mit Banane klingt übrigens etwas unlecker 😀

    Und was sollte man während des Wettkampfes zu sich nehmen? Nur Flüssigkeit mit maximal 5% Glukose? Oder bringt ein Powerriegel/eine Banane auch etwas nach dem Rad fahren damit man das anschließende Laufen besser übersteht?

  2. Peter

    Jemanden, der rät, 15 Eier in der Woche zu essen und als Hauptsportart „Strongman Run“ angibt, kann man getrost ungehört ignorieren.

  3. Ahmad

    Das kokosöl ist mehr mittig weil es kaum ommega3 und 6 Fettsäuren hat oder?

    Ich wollte noch sagen, dass ich gehört hab dass der omega 3 anzeil von pflanzlichen Ölen zu 5% von vom Körper verwendet wird .
    Weiß jemand etwas mehr davon?

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