Kraularmzug: - (Foto: Triathlon-Tipps.de)
In zehn Bildern zeigt diese Fotostrecke den Armzug beim Kraulen. Wir konzentrieren uns hier tatsächlich nur auf den Arm, Beinschlag, Drehung und Atmung haben wir in die Grafiken nicht mit aufgenommen. Los geht es mit der ersten Phase.
Streckung
Der Armzug beginnt von der gestreckten Hand aus.
Wasserfassen
Zuerst die Hand und dann der Unterarm haken sich quasi in den Balken des Wassers ein.
Hand und Unterarm bilden dabei eine Einheit.
Zugphase
Du ziehst Dich am Wasserwiderstand (Balken) nach vorne, bis Dein Arm 90 Grad zu Boden zeigt, also etwa auf Schulterhöhe. ACHTUNG: Das heißt nicht, dass der Arm dabei komplett durchgestreckt ist; der Ellbogen weist durchaus einen Knick auf, den man von vorne gut sehen kann.
An diesem Punkt ist die Zugphase abgeschlossen.
Druckphase
Bei 90 Grad beginnt Handfläche nun das Wasser nach hinten (!) wegzudrücken.
Das tut sie solange, bis sie auf Höhe des Oberschenkels angelangt ist. Der Arm ist hier maximal durchgedrückt. Die Fingerspitzen zeigen aber – wie bei der gesamten Zug- und Druck-Phase möglichst genau zum Boden, so dass die Kraft optimal nach hinten geschickt wird.
Überwasserphase
Beim Becken verlässt die Hand das Wassser. In der Überwasserphase gilt es Kraft zu sparen. Daher jetzt die Hand locker lassen, der Unterarm hängt am Ellebogen nach unten und wird nach vorne geführt. Der Ellbogen ist über Wasser stets der höchste Punkt!
Hole die Hand nach vorne, gefühlt ziehst Du einen Reißverschluss vom Becken entlang Deiner Seite bis unter Deine Achsel auf.
Die Hand kann mit den Fingerspitzen sogar ganz leicht über das Wasserstreifen. Das ist eine gute Übung, um zu lernen, die Hand unten zu lassen und zu entspannen.
Vorne sticht die Hand möglichst spitz wieder ein. Der Zug beginnt von neuem.
Es fehlen mindestens 2 Dinge in der Graphik:
1) Die Hand wird leicht nach rechts.- bzw. links außwärts gedrückt-
Anfang der Zugphase!
2) Im weiteren Verlauf der Zugphase wird die Hand – bzw. Arm zur Mittel-
achse des Körpers geführt!
Hallo Harmut,
Punkt 2: Zustimmung, das kann man in der Seitenansicht nicht sehen.
Punkt 1: Warum nach außen? Eine völlig unnatürlich Bewegung, die das Handgelenk verdreht und auch nicht in die Richtung zeigt, in die die Kraft geschickt werden soll.
Viele Grüße
Stephan
im August nehme ich zum ersten Mal Volksthriathlon teil und hab paar Mal kraulen geübt und wie ich festgestellt habe, dass es bei mir nichts vorwärts kommt und wirklich nicht kann. ich weiß nicht ob ich dann als Notfall Rückenkraulen darf?
Es schwimmen zumindest viele im Bruststil und ich denke, dass Du auch Rückenschwimmen darfst.
Ich rate aber dennoch davon ab, denn die Orientierung wird sehr schwierig und Du siehst die Vorderleute nicht mehr. Denke daran, dass Du Dich unter Umstände in einer „Prügelei“ befindest, also viele andere um die herum im Kraulstil schwimmen.
Wenn Wechseln, würde ich eher zwischen Kraul- und Bruststil wechseln.
Hallo Stephan,
Deine Darstellungen sind schon mal schön prägnant, und man verliert sich nicht im Detail.
Gibt es zu dieser Darstellung auch ein einfaches physikalisches Modell? Was kannst Du da empfehlen?
Man wüsste dann, wie viel welcher Fehler – z.B. ungünstige Winkel – kostet und kann sich die eigenen Ergebnisse besser erklären.
Wenn ich kraule, habe ich das Gefühl, dass mich die isometrische Arbeit für die Streckung des Körpers incl. Rücken – wie auf Deinen Bildern illustriert -, ziemlich viel Energie kostet.
Viele Grüße
Stefan
Ich habe mal folgendes Rudiment skizziert:
A*p = F
A*p * s/t = F*v = P
A: Handinnen- u. Unterarmfläche, p: Druck, F: Kraft, s: Armzuglänge, t: Zeit, v: Geschwindigkeit Armzug, P: Leistung
Wenn man jetzt noch die Winkel einarbeitet – Fingerspitzen zum Beckenboden – könnte man daraus schon das von Dir gesagte quantifizieren.
Coole Rechnung 🙂
Sollte man eigentlich immer gleichmaessig ausatmen, oder gibt es auch Atemmuster, bei dem man bspw. bei einer 3-Atmung, 1 oder 2 Schlaege lang die Luft anhaelt?
Ich versuche immer gleichmäßig auszuatmen. Luftanhalten bedeutet für mich immer ein etwas verkrampftes Gefühl und ich versuche eben so entspannt wie möglich und so angespannt wie nötig durch das Wasser zu gleiten. Ich kenne dazu aber jetzt keine Lehrbuchmeinung.
„Die Hand kann mit den Fingerspitzen sogar ganz leicht über das Wasserstreifen.“
Das habe ich intuitiv lange so praktiziert, bin aber vor kurzem davon abgekommen, da ich das Gefühl habe, ein solch tief geführter Unterarm ist der Längsrotation abträglich. Aber das Optimum muss hier wohl jeder für sich finden.
Aus deiner Antwort unter 2. @Stephan: „Warum nach außen? Eine völlig unnatürlich Bewegung, die das Handgelenk verdreht und auch nicht in die Richtung zeigt, in die die Kraft geschickt werden soll.“ Dennoch wird das von Coaches, die den Schwerpunkt sehr auf einen effektiven Zug setzen, häufig so gelehrt. Logisch erscheint es mir auch nicht. Aber vielleicht hat hier ja jemand eine Erklärung dazu.