Die optimale Handhaltung beim Schwimmen ist entscheidend: Eine falsche Handhaltung bremst oder bringt die Kraft in die falsche Richtung. Das kannst Du vermeiden, wenn Du folgende Tipps beachtest.
In der Erholungsphase: Die Hand verlässt am Oberschenkel das Wasser. Der Ellenbogen führt Unterarm und Hand parallel zum Körper bis auf oder über Kopfhöhe nach vorn. Der Unterarm und die Hand sind entspannt.
Beim Eintauchen der Hand: Finger sind locker geschlossen bis leicht geöffnet, das heißt: keine abgespreizten Finger, keine verkrampft zusammengepressten Finger. Versuche dynamisch ins Wasser einzustechen, also nicht die Hand auf das Wasser legen; und kein Aufpatschen. Du kannst entweder in Kopfhöhe einstechen und die Hand unter Wasser in die maximale Streckung nach vorn bringen. Oder führst den Arm über Wasser weit nach vorne und stichst dann mit der Hand ein.
Beobachte dabei, wie viele Luftblasen Du ins Wasser ziehst. Je weniger, desto besser. Bleib mit der Hand knapp unter der Wasseroberfläche. Die Handfläche und Finger hältst Du parallel zum Beckenboden, um ein Ausbremsen durch die Stopp-Hand-Haltung zu vermeiden.
Wassergreifen: Stelle die Hand an, „fasse“ das Wasser; such den Widerstand. Haken Dich ein und drücken Dich an ihm ab. Setz Deinen Unterarm mit als Abdruckfläche ein. Drücke das Wasser immer nach hinten – nicht nach unten, oben oder zur Seite! Schieb Dich damit selbst nach vorn.
Zug-/Druckphase: Achte darauf, dass Dein Ellenbogen oben bleibt! Setze so früh wie möglich den Unterarm mit als Druckfläche ein. Lass die Hand immer angestellt bis sie am Oberschenkel das Wasser verlässt. Versuche auch am Oberschenkel das Wasser nach hinten zu drücken und nicht nach oben.
Hallo, was meinst Du denn mit „das Wasser greifen“ und mit „die Hand immer anstellen“? Was hat es mit dem „S-Bogen“ auf sich? Macht man das noch, oder ist das „old fashioned“? Markus
„Wasser greifen“ bedeutet den Wasserwiderstand nach dem Eintauchen der Hand zu spüren, damit Du Dich daran nach vorn (in Schwimmrichtung) abdrücken kannst. „Die Hand immer anstellen“ bedeutet die Hand immer (vom Eintauchen bis zum Austritt der Hand am Oberschenkel) gegen den Wasserwiderstand angestellt zu lassen, d.h. Du mußt den Wasserwiderstand spüren in der gesamten Phase des Unterwasserarmzugs, um Dich daran nach vorn (in Schwimmrichtung) abzudrücken. „S-Zug“ ist einerseits „old fashioned“ andererseits wird er immer noch von vielen Spitzenathleten erfolgreich angewendet. Beim S-Zug mußt Du definitv auf einen effizienten Weg achten – (1) niemals über die Körpermitte hinaus (2) keine überflüssigen Bewegungen zu weit nach rechts oder links (3) immer den Wasserwiderstand suchen. Gruss. ND
[…] Als weiteres nicht-technisches Argument ist es beim Schwimmen prinzipiell einfacher, die Hand in einer natürlichen neutralen Position zu halten, um keine Energie ins Ausstrecken der Finger zu vergeuden. Die neutrale Handhaltung ist, wenn du an Land die Hand ganz locker nach unten hängen lässt und dann fixierst, es zeigt sich die bekannte leichte Schaufelform. Beim Durchstrecken der Hand besteht die Gefahr, dass die Hand überstreckt wird, wodurch deutlich weniger Druck ins Wasser gebracht werden kann. Ebenfalls zeigt sich, dass die Finger nicht aneinander gepresst sind, sondern einen leichten Spalt aufweisen. Dieser Spalt wird durch die Dichte des Wassers geschlossen, wodurch der Druckkoeffizient um bis zu 9% vergrößert werden kann. Man schwimmt dadurch nicht automatisch 9% schneller, aber ein Gewinn ist durchaus zu verzeichnen. Im Detail ist dies nachzulesen im Buch Triathlon Speed oder bei triathlon-tipps.de. […]