Laufen bei Hitze: Bei hohen Temoeraturen und falchem Training kan man in die Hyperthermie kommen. - (Foto: © Maridav - Fotolia)
Ein heißer Sommertag, der Asphalt flimmert in der Sonne und kein schattiger Streckenabschnitt in Sicht. Euer Radtrikot ist bereits vom Schweiß durchnässt, ihr greift ständig nach der Flasche und habt trotzdem ein trockenes Gefühl im Mund? Dann ist es höchste Zeit, einen Gang zurückzuschalten – sonst riskiert ihr einen Hitzschlag.
Was das ist und welche Folgen ein überhitzter Körper hat, erklärt der Münchner Triathlon-Arzt Uli Nieper.
Triathlon-Tipps: Herr Nieper, Sie betreiben seit 28 Jahren selbst Triathlon über die Langdistanz. Haben Sie in dieser Zeit schon mal einen Hitzschlag erlitten?
Nieper: Nein, selber hatte ich noch nie einen Hitzschlag. Ich bin eher der Hitze-Typ und komme mit hohen Temperaturen gut zurecht. In Hitze-Rennen wie auf Hawaii kühle ich meinen Körper ständig mit Wasser runter, um die Körperkern-Temperatur niedrig zu halten.
Triathlon-Tipps: Apropos Temperatur – wie merkt ein Triathlet überhaupt, dass er zu viel Flüssigkeit verliert und dadurch überhitzt?
Nieper: Ein Athlet kann ganz schwer einschätzen, ob er zu viel schwitzt und dadurch überhitzt. Den Hitzschlag an sich merkt man in Form von Kopfschmerzen und Übelkeit – dann ist es jedoch meist schon zu spät und man sollte die Aktivität sofort abbrechen.
Triathlon-Tipps: Wie sollte sich ein Athlet verhalten, wenn er diese Symptome unterwegs feststellt?
Nieper: Der Athlet sollte sofort die Aktivität abbrechen, sich hinsetzen und trinken. Außerdem empfiehlt es sich, die Stirn und den Nacken mit Wasser oder feuchten Tüchern zu kühlen.
Triathlon-Tipps: Hand aufs Herz: Ist ein Training bei Hitze dann überhaupt sinnvoll?
Nieper: Es kommt drauf an, wo die Rennen stattfinden. Sieht es nach einem Hitze-Rennen aus, kann man sich im Vorfeld schon in den klimatischen Bedingungen bewegen und trainieren, um im Wettkampf eben keinen Hitzschlag zu bekommen. Man sollte nicht gleich in der prallen Sonne einen 30-Kilometer-Lauf machen – kurze Läufe und Radeinheiten bei höheren Temperaturen sind nicht unbedingt verkehrt. Wichtig dabei ist, ausreichend zu trinken sowie den Kopf und Oberkörper regelmässig zu kühlen.
Foto: © Maridav – Fotolia